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Im Auftrag der Sicherheit

In der Fogra werden Druckprodukte getestet, die vor Fälschungen sicher sein sollen. Dazu gehören auch Dokumente, die wir alle tagtäglich bei uns führen: Ausweis, Führerschein, Gesundheitskarte, Bankkarten und -noten. Wie die folgende Geschichte zeigt, wird bei den Tests der im wahrsten Sinne praktische Beweis geführt, ob ein Produkt fälschungssicher ist.

Es ist durchaus üblich, dass Hersteller von Identifikations-Dokumenten ein neues Produkt zunächst an die Fogra schicken, um dort prüfen zu lassen, ob die Maßnahmen der eingebauten Fälschungssicherheit genügen. Erst bei bestandener Prüfung durch die Fogra geht das Dokument in die eigentliche Produktion.

Ein solcher Prüfauftrag ist uns dabei besonders in Erinnerung geblieben. Als Arne Müller, Leiter der Abteilung Sicherheitsanwendungen, einmal ein Identifikations-Dokument zur Begutachtung erhält, muss er gar nicht allzu tief in seine Trickkiste greifen, um das Dokument aufzuspalten und das innenliegende Passfoto zu entfernen. Er fügt nahtlos ein Foto von sich ein, verschließt das Dokument rückstandsfrei und schickt es kommentarlos zurück. 

Kurz darauf meldet sich der Hersteller, was diese Rücksendung ohne Bearbeitung zu bedeuten hätte, vielleicht wäre man zeitlich noch nicht zur Prüfung gekommen? Herr Müller bittet den Anrufer, doch einmal einen genauen Blick auf das Portraitfoto des Identifikation-Dokuments zu werfen. Daraufhin wird es am anderen Ende der Telefonleitung sehr still …

Manchmal muss man eben auch im Auftrag fälschen, um Sicherheit beurteilen und Lösungen für Fälschungssicherheit finden zu können. Denn natürlich geht es nicht nur darum, mögliche Schwachstellen aufzuspüren, sondern diese auch zu beheben. So dauerte es ein halbes Jahr, bis eine erste relevante Prüfung der Fälschungssicherheit an diesem Produkt erfolgen konnte. Bis zum Bestehen der Tests vergingen insgesamt 1,5 Jahre Entwicklungszeit.