Standardisierungskonzept für die farbmetrisch motivierte Datenaufbereitung und Reproduktion in der Printmedienindustrie
Kurzbezeichnung: Konsolidierung Standardisierungskonzept
Fogra-Nr. 10.057
Projektleiter: Dr. A. Kraushaar
Förderung: BMWK (IGF) über AiF
Laufzeit: 1.10.2013 - 30.09.2015
Aufgabenstellung und Relevanz
Die Konsolidierung der internationalen Standardisierungslandschaft im Bereich der Druck- und Medienindustrie ist von großer Bedeutung. In diesem Vorhaben steht die Beantwortung der folgenden Fragen im Vordergrund:
Austauschfarbraum: Wie kann ein kompakter Satz an Charakterisierungsdaten bzw. Referenzdruckbedingungen erstellt werden, der repräsentativ die Farbumfänge aller gegenwärtigen und zukünftigen drucktechnischen Ausgabeverfahren umfasst?
Consistent Colour Appearance (CCA): Wie kann eine farbliche Vorhersagbarkeit für Druckprodukte erreicht werden, die sich deutlich im wiedergebbaren Farbumfang unterscheiden? Damit verbunden ist die Anforderung an eine einheitliche Farberscheinung zwischen unterschiedlichen Druckprodukten (z. B. Kampagne oder Messestand).
CMYK: Wie können grafische Elemente (sog. „technische Töne“), die dedizierte CMYK-Grundfarbenmischungen (Cyan, Magenta, Yellow, Black) benötigen, medienneutral aufbereitet werden?
Ansprechpartner
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Lösungsweg
Zunächst werden zahlreiche Testdrucke auf gestrichenen und ungestrichenen Papieren designt und statistisch ausgewertet. Mit dem Ziel, Charakterisierungsdaten konform mit der überarbeiteten ISO 12647-2:2013 zu erhalten, werden unterschiedliche Druckparameter variiert. Hierzu zählen die verwendeten Druckmaschinen, die Papiere bzw. -hersteller, die Rasterungen sowie die Druckfarben bzw. -hersteller.
Auf Basis von Farbumfangsuntersuchungen wird der erste Austauschfarbraum der Fogra (FOGRA53) entwickelt. Dazu werden sowohl die Digitaldrucksysteme mit übergroßen Farbumfang als auch erste Kandidaten (ICC-Profile) von etablierten Systemherstellern untersucht und verglichen. In der Zwischenzeit wird FOGRA53 (eciCMYK) durch FOGRA59 (eciCMYK V2) ersetzt.
Viele farbpsychologische Experimente sind nötig, um die Existenz des neuartiges Bewertungsverfahrens für die Reproduktion von Farben zu belegen. Es heißt „einheitliche Farberscheinung“ (Common bzw. Consistent Colour Appearance, CCA) und bewertet mehrere Nachstellungen eines Originals hinsichtlich ihrer farblichen Stimmigkeit zueinander.
Auf Basis dieses Projektes wird die CIE Arbeitsgruppe 8-16 gegründet. Ebenso wird ein erster Ansatz vorgestellt, wie man mittels Farbnamen-Datenbanken die Ausprägung der CCA objektiv messen kann. Diese Idee ist bereits in einem Folgeprojekt umgesetzt und publiziert.
Erzielte Ergebnisse
In diesem Vorhaben wurde ein neuartiges Bewertungsverfahren für die Reproduktion von Farben vorgestellt. Es heißt „einheitliche Farberscheinung“ (Common bzw. Consistent Colour Appearance, CCA) und bewertet mehrere Nachstellungen eines Originals hinsichtlich ihrer farblichen Stimmigkeit zueinander.
Darüber hinaus wurden mit dem Ziel, einen prozessunabhängigen Farbraum für große Farbumfänge zu erarbeiten, Farbumfänge moderner, digitaler Ausgabeverfahren untersucht. Auf Basis mehrerer Kandidaten wurde ein ICC-Profil als Austauschfarbraum (FOGRA53, ersetzt durch FOGRA59) vorgestellt. Schließlich wurden die wichtigen Bogenoffsetdruckbedingungen für den standardisierten Druck auf gestrichenem (FOGRA51) und ungestrichenem Papier (FOGRA52) für den Praxiseinsatz validiert.